
Im Rahmen des 18.Jetzt-Rathausclubbings 2024 wurde eine interaktive Ausstellung konzipiert, die zentrale Themen der nachhaltigen Mobilität aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Perspektiven beleuchtete. Die Ausstellung gliederte sich in mehrere thematische Bereiche, die mit interaktiven Elementen, anschaulichen Informationen und diskursiven Fragestellungen zur aktiven Auseinandersetzung anregten.
Die thematischen Schwerpunkte
- Städtischer Verkehr als Motor des gesellschaftlichen Wandels
Der erste Abschnitt der Ausstellung widmet sich dem städtischen Verkehr als Schlüsselfaktor für die soziale Teilhabe und eine klimaneutrale Entwicklung in urbanen Räumen. Die Mobilitätsstrategie der Stadt München, die eine Reduktion emissionsintensiver Verkehrsmittel und eine klimaneutrale Verkehrsplanung bis 2035 vorsieht, wird hier vorgestellt. Zudem wird die ungleiche Verteilung von Verkehrsinfrastruktur thematisiert, die insbesondere Personen ohne Zugang zu einem privaten Fahrzeug benachteiligt. - Fußverkehr als nachhaltige Mobilitätsform
Die Bedeutung des Fußverkehrs als grundlegende und inklusive Mobilitätsform. Trotz der Dominanz des motorisierten Individualverkehrs bleibt das Gehen weltweit die am häufigsten genutzte Fortbewegungsart. Die Ausstellung betont die Notwendigkeit einer fußgängerfreundlichen Infrastruktur mit breiten Gehwegen, Grünflächen und sicheren Übergängen. Ergänzend wird auf innovative Ansätze wie Apps zur optimierten Routenplanung hingewiesen, die Faktoren wie Luftqualität und Lärmpegel berücksichtigen. - Autofreie Städte und Mobilität aus feministischer Perspektive
Die feministische Stadtforschung hat den Blick auf den urbanen Raum erheblich erweitert, indem sie Geschlechterdynamiken und Machtstrukturen in der Stadtplanung untersucht. Die Ausstellung thematisiert geschlechterspezifische Mobilitätsmuster und stellte Best-Practice-Modelle aus Städten wie Barcelona vor, die durch autofreie Zonen eine gerechtere und sicherere Nutzung des öffentlichen Raums ermöglichen. - Sicher mit dem Rad zur Arbeit – Das Fahrrad-Shuttle als Lösung
Die Herausforderungen des Radverkehrs in deutschen Großstädten; mit dem „Radl-Shuttle“ wird ein innovatives Konzept vorgestellt, das sich auf die Straßenverkehrsordnung stützt, um Fahrradpendler*innen eine sichere Fahrt zur Arbeit zu ermöglichen. - KonTra IAA – Kongress für transformative Mobilität
Die Ausstellung beleuchtet zudem kritische Perspektiven auf die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) und stellt den KonTra IAA – Kongress für transformative Mobilität und den Mobilitätskongress der Landeshauptstadt München (LHM), einer Plattform zur Diskussion innovativer Mobilitätskonzepte, vor. Ziel des Kongresses ist es, eine inhaltliche Debatte über eine klimagerechte Mobilitätswende zu führen und konkrete Umsetzungsstrategien zu diskutieren. - Mobilitätswendecamp – Protest und Vision für eine klimagerechte Mobilität
Das Mobilitätswendecamp München ist ein von jungen Menschen ehrenamtlich organisiertes Protestcamp. Das Camp diente als Anlaufstelle für Aktivist*innen, die sich kritisch mit der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) und der aktuellen Verkehrspolitik auseinandersetzen. Neben der Bereitstellung von Infrastruktur für auswärtige Protestteilnehmer*innen bot das Camp ein breit gefächertes Bildungsangebot.
Ein zentrales Anliegen des Camps war es, eine klimagerechte Gesellschaft im Kleinen vorzuleben. Dies wurde durch basisdemokratische Entscheidungsprozesse, selbstorganisierte Workshops sowie eine gemeinschaftlich betriebene vegane Küche umgesetzt.
Interaktives Ausstellungskonzept
Die Ausstellung setzt auf eine partizipative Gestaltung, um Besucher*innen aktiv einzubeziehen:
Demoschilder als interaktive Informationsquelle: Die Ausstellung bietet nicht nur statische Inhalte, sondern ermöglicht den Austausch durch interaktive Tafeln mit Leitfragen, Daten und Handlungsvorschlägen.
Multimediale Ergänzungen: Digitale Inhalte, darunter empfohlene Apps, TED-Talks und weiterführende Studien, vertiefen die inhaltlichen Schwerpunkte und bieten Anreize zur weiterführenden Auseinandersetzung.
Durch die vielseitige Gestaltung der Ausstellung wird ein breites Publikum angesprochen und zur Reflexion über nachhaltige Mobilität und soziale Gerechtigkeit im Verkehrswesen angeregt.