Junge Erwachsene in der Jugendarbeit

Bei einem digitalen Fachtag am 15. Juli ging es um den Umgang mit neuen Bedarfen und Herausforderungen durch junge Erwachsene in der Jugendarbeit

Die Fach-Arge Jugendarbeit hat sich bei der Fortschreibung der Rahmenkonzeption Offene Kinder- und Jugendarbeit in München den Auftrag gegeben, die Altersgruppe der jungen Erwachsenen wieder stärker in den Zielgruppenfokus zu rücken. Mit dem Fachtag, der von 2020 auf 2021 verschoben werden musste, sollte der Auftakt zu einer intensiven Befassung beginnen.

Was sind die Bedarfe dieser neuen/alten Zielgruppe? Warum ist es nötig, sie wieder in den Fokus zunehmen? Müssen wir dazu unsere Arbeit verändern und wenn ja, wie? Was macht dies mit unseren Einrichtungen, Strukturen und Anbindungen an den jeweiligen Sozialraum? Sind wir für die Zielgruppe überhaupt attraktiv oder wie können wir es sein? Wollen wir das? Das waren einige der Fragen, um die sich der Fachtag drehte.

Der Referent Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums, ging in seinem Impulsvortrag auf viele dieser Fragen ein und zeigte auf, dass sich die Phase der Verselbständigung und des Erwachsenwerdens in den vergangenen Jahren deutlich ins dritte Lebensjahrzent verschoben hat und junge Erwachsene deswegen eine wichtige Zielgruppe für die (Offene) Jugendarbeit sein müssen. So erfolgen etwa der Auszug aus dem Elternhaus oder die wirtschaftliche Selbständigkeit immer später.

In Workshops – als Breakout Rooms – wurden einzelne Aspekten des Themas und der Rolle bzw. Möglichkeiten von und Anforderungen an die (Offene) Jugendarbeit diskutiert. Da ging es umdie Frage von Strukturen, die ggf. Zugänge in die Einrichtungen der OKJA verhindern, und welche Spielräume Einrichtungen hier nutzen können. Auch das Thema Selbstöffnungen und wie diese ggf. flankiert werden müssen und was dabei die Rolle der pädagogischen Fachkräfte sein kann, wurde bearbeitet. Die Relevanz einer Einrichtung im Sozialraum und die Frage, woran junge Erwachsene merken, dass die Einrichtung nicht mehr da ist, stand im Mittelpunkt des dritten Workshops. Die vierte Gruppe nahm sich einen Raum für Ideen und sammelte, wie Veränderungsprozesse gelingen können und wo Möglichkeiten bestehen, von einander zu lernen.

Die Ergebnisse der Workshops werden nun gesichtet und zusammengefasst und im Herbst in der Fach-Arge diskutiert. Dort findet dann auch eine Verständigung darüber statt, wie an dem Thema konkret weitergearbeitet werden soll.

Dr. Manuela Sauer, Grundsatzreferentin, KJR