40 Jahre Kinder- und Jugendtreff Mooskito

Seit 40 Jahren bietet der Kinder- und Jugendtreff in Moosach – seit dem Jahr 2000 unter dem Namen Mooskito – den Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil eine Fülle von Angeboten und Möglichkeiten.

Dabei hat sich die Palette immer wieder verändert und weiterentwickelt, um sich an die Entwicklungen im Stadtteil und in der Gesellschaft anzupassen. Anfangs kamen viele Kinder aus den Notunterkünften an der Dachauer Straße und bald kristallisierte sich die Arbeit mit ausländischen Besuchern und Besucherinnen als Schwerpunkt heraus. Hier war der Kinder- und Jugendtreff Modellprojekt. Heute kommen die Besucherinnen und Besucher des Mooskito aus etwa 20 Ländern.

Geburtstagsfeier mit vielen Ehemaligen

Am Samstag, den 6. Juli wurde der runde Geburtstag mit einem großen Sommerfest gefeiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen konnte man ab 15 Uhr auf der Hüpfburg oder beim Ringen im Sumo-Kostüm zusätzlich ins Schwitzen geraten. Eine beeindruckende Performance zeigte eine Gruppe von Taiko-Trommlerinnen. Zur Stärkung zwischendurch stand im Saal ein herrliches Kuchenbuffet bereit.

Den offiziellen Teil eröffnete Einrichtungsleiterin Karin Feige um 17:30 Uhr: Sie freue sich über jede und jeden Einzelnen, der bei der Hitze nicht das Freibad vorgezogen habe. Und das waren gar nicht wenige! Mit dabei unter anderem ehemalige Jugendliche aus ihrer Anfangszeit im Mooskito, Jugendliche, die seit 5 bis 10 Jahren nicht mehr in die Einrichtung kommen, und sogar Ehemalige, die inzwischen Eltern sind und deren Kinder nun das Mooskito besuchen. „Wer weiß, wie lange ich schon hier bin?“ – Das ist eher eine rhetorische Frage, denn nur ganz wenige der Gäste könnten darauf eine Antwort wissen, schon gar nicht die Kinder in der ersten Reihe, die bei der Antwort – 34 Jahre! – große Augen bekamen. „Aber nicht ‚hängengeblieben‘, sondern freiwillig!“, betonte Karin Feige schmunzelnd.

„Denken Sie sich nichts, wenn ich nachher gleich wieder gehe“, schickte Stadträtin Julia Schönfeld-Knor ihrem Grußwort voraus, das sie im Namen der LH München überbrachte. „Heute ist Tod und Teufel los in der Stadt, und da muss ich auch noch hingehen!“ Aber die Geburtstagsfeier des Mooskito habe sie auf keinen Fall versäumen wollen. Als Geschäftsführerin des Kultur- und Bürgerhauses Pelkovenschlössl in Moosach kennt sie die Einrichtung und ihre Leiterin seit vielen Jahren und von zahlreichen Kooperationen und so schwärmte sie von der guten Vernetzung im Stadtteil und der stets erfreulichen Zusammenarbeit, sei es beim internationalen Frauentag, beim Spielefest, bei den Moosacher Stadtteil-Kulturtagen, die dieses Jahr bereits zum 22. Mal stattgefunden haben, oder bei „Wir alle sind Moosach“, einer Veranstaltungsreihe für Vielfalt und gegen Rassismus. Bei den beiden letztgenannten Initiativen war Karin Feige Gründungsmitglied.

Engagiert gegen „Kleinkariertismus“

 Im Namen des Kreisjugendrings sprach dann die neue Vorsitzende Judith Greil. Erst einem Monat zuvor hatte sie im Mooskito ihren ersten offiziellen Termin in diesem Amt – beim KJR-Jahresempfang mit Verabschiedung des alten und Begrüßung des neuen Vorstands. Sie hieß die Festgäste willkommen und dankte dem Mooskito-Team für seine engagierte Arbeit: neben dem Offenen Treff gibt es u.a. Mobile Arbeit, Schulkooperationen, Quali- Kurse, Kulturveranstaltungen, parteiliche Arbeit mit Mädchen bzw. Jungen und – neu seit zwei Jahren – Crosswork, d.h. die Pädagogen gestalten den Mädchennachmittag und die Pädagiginnen den Jungennachmittag. Ein sehr gefragtes Angebot! Die Aufzählung aller Tätigkeitsbereiche wäre zu lang.

Ganz besonders hob Judith Greil das Engagement gegen Rechtsradikalismus hervor, gegen Rassismus, Islamismus, „Kleinkariertismus“ – gegen alles, das Menschen weismachen will, sie wären weniger wert als andere. Dies bestätigte Karin Feige, als sie noch einmal das Mikrofon ergriff, um ihrerseits ihrem Team zu danken. Und um „ihre“ Kinder und Jugendlichen zu loben: diese nähmen alle Neuankömmlinge gleichermaßen auf. „Populismus gibt‘s im Mooskito nicht!“ Abschließend hatte sie noch einen Tipp fürs Buffet, das im Entspannungsraum schon auf die Gäste wartete: „Nicht anstehen! Man kann sich von mehreren Seiten nähern.“

Am Ende des Festtags resümierte Karin Feige zufrieden: „Es war ein sehr schönes Gartenfest! Besonders gefreut hat uns, dass viele ehemalige Kolleginnen sowie ehemalige Besucherinnen und Besucher kamen. Alle Gäste haben die Gemütlichkeit und das leckere Buffet erwähnt und dass sie sich sehr wohl gefühlt haben. So soll es sein!“ Ingrid Zorn, Öffentlichkeitsarbeit, KJR