Tolga

(vorne sitzend)

Von 2001 bis 2004 verbrachte Tolga regelmäßig seine Freizeit im Kinder- und Jugendraum RIVA NORD.

Das RIVA ist eine tolle Einrichtung

Als 15-Jähriger besuchte ich das erste Mal den Kinder- und Jugendraum RIVA NORD. Die Einrichtung wurde in diesem Jahr eröffnet. Schon damals war Tom Droste der Leiter der Einrichtung. Ich wohnte mit meiner Familie im Stadtviertel Harthof, in unmittelbarer Nachbarschaft des RIVA NORD.

Da es im Viertel nicht mehr gab als einen Spielplatz für Jüngere, einen Fußball- und Basketballplatz und einen Tengelmann, waren meine Freunde und ich in unserem Aktivitäten-Spektrum etwas eingeschränkt oder nicht kreativ genug. Wenn wir also mehr erleben und erfahren wollten, als nur das Runde ins Eckige zu treten oder durch den Tengelmann zu bummeln, besuchten wir nur allzu gern das RIVA NORD.

Das Spiel- und Freizeitangebot, das Tom und Steffi boten, war – gemessen an der Größe der Einrichtung – riesig. Mal war ein Aerotrim vor der Einrichtung aufgebaut, mal wurden Holzskulpturen geschnitzt, mal gab Tom eine Einführung im Bogenschießen und mal konnte man sich am Kiten auf der Panzerwiese versuchen. Es wurde gesungen, gerappt, getanzt, gemalt und fotografiert. Man kam mit anderen Jugendlichen zusammen, tauschte sich aus, kochte gemeinsam, spielte Gesellschaftsspiele wie Tabu und TAC. Für alle war etwas dabei und allgemein herrschte eine wohlige Atmosphäre, in der man sich beachtet und wertgeschätzt fühlte.

Der Grund dafür war die gute Beziehungsarbeit, die Tom und Steffi leisteten, auch wenn mal ein ernster Ton angeschlagen werden musste. Ganz egal, was uns gerade bewegte oder man sich eben nicht bewegte, wusste man, dass jemand da ist, der uns ernst nimmt und mit Rat und Tat beisteht. Selbst vor einem verbalen Tritt in den Hintern scheuten sie sich nicht, wenn es nötig war, um uns voranzubringen.

Ich erinnere mich gerne an die unzähligen Battles mit Tom im Billard, Tischtennis, Darts und Kicker. Ihn zu besiegen, war für alle eine kleine Sensation!

Wann immer Tom konnte, nahm er die Herausforderung an. In einem Spielverlauf erhoffte ich mir anfangs noch Chancen, bis er dann mit vollem Einsatz den Sieg davon trug. Danach ging ich frustriert und niedergeschlagen wieder nach Hause – so schlimm war es allerdings wohl doch nicht, denn ich kam jedes Mal ziemlich bald wieder, um eine Revanche zu fordern.

Das RIVA NORD ist eine tolle Einrichtung, die mir als Jugendlicher schöne Eindrücke und Erlebnisse beschert hat. Doch vor allem kann ich sagen, dass der Einrichtungsleiter Tom Droste mich sehr geprägt hat. Sei es beim Bogenschießen, wenn er wie ein Zen-Meister über Atmung, Haltung und den Einklang mit dem Universum philosophiert hat oder anhand von einem unbedacht weggeschnippten Zigarettenfilter Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein vermittelte: „Der braucht über zehn Jahre, bis er vollständig verrottet ist.“
Ihn als Erzieher in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu erleben, hat mir meinen beruflichen Werdegang geebnet, so dass ich selbst die Ausbildung zum Erzieher angestrebt habe.

2010 war ich dann wieder im RIVA NORD, diesmal als Erzieher im Anerkennungsjahr mit dem besten Anleiter an der Seite. Es war ein megacooles Jahr, in dem ich persönlich und fachlich noch mehr reifen konnte. Allem voran zeigte Tom mir den pädagogischen Ansatz der Budosport-Pädagogik auf, für die ich mich bis heute begeistere.

Dann war ich als Erzieher beim KJR angestellt, wo ich mich als stellvertretende Einrichtungsleitung im Kindergarten an der Schäferwiese tagtäglich verwirklichen durfte.