Kids on Stage: Singen, Tanzen, Tränen und Mut

Am 5. Mai 2023 standen im Spectaculum Mundi bei „Kids on Stage“ über 100 Kinder auf der Bühne – die meisten zum ersten Mal in ihrem Leben!

Eine Stunde vor Beginn ist der Raum noch ganz leer. Stühle werden aufgestellt, die Technik überprüft. Im Backstage-Bereich liegen Süßigkeiten, bunte T-Shirts in verschiedenen Größen mit der Aufschrift „Kids on Stage“ und die bunte Lidschattenpalette von Organisatorin Kerstin Hof (von der KJR-Fachstelle Kinder).

Anna, eine der drei Moderatorinnen, bereitet sich schon vor. Sie trägt ein oranges „Kids on Stage“-T-Shirts und lässt sich schminken. Sie wirkt leicht nervös, aber es ist diese optimistische Art von Aufregung voller Zuversicht und Vorfreude auf die folgenden Stunden.

„Ich freu mich schon auf die Auftritte und trete auch selbst mit der Tanzgruppe vom Rumfordschlössl auf“, sagt sie. Die Tür geht auf und Kerstin kommt rein. Im Backstage-Bereich sind jetzt auch Rosalie und Sophia, die anderen zwei Moderatorinnen, angekommen. Rosalie trägt passend zu ihrem Namen ein rosa T-Shirt mit rosa Lidschatten, Sophia trägt ein blaues mit blauem Lidschatten.

Im Hintergrund Musik, einmal noch Generalprobe für zwei Sängerinnen. Die Moderatorinnen erzählen von ihren Vorbereitungen, vom Üben der Aussprache und dem Betonen von Wörtern. „Das war lustig, besonders die Übungen mit dem Finger im Mund!“, sagen sie.

Langsam wird es lauter, es ist jetzt mehr Gewusel. „Irgendwie klingt das nicht so organisiert, da draußen“, kichert Rosalie. Die Theatergruppe ist eingetroffen und zieht sich hinter der Bühne um. Die Aufregung steigt. Bald geht es los. Fast 200 Menschen warten im Publikum.

Die vorderen Stuhlreihen sind für die Kinder aus den Freizeitstätten vorgesehen, Eltern sollen hinter der am Ende des Saales aufgeklebten Linie bleiben, so dass alle Kinder etwas sehen können.

Jetzt wird es im Spectaculum Mundi dunkel, Scheinwerfer strahlen auf die Bühne. Die KJR-Geschäftsführerin Trägerschaften Caroline Rapp und Kinderbeauftragte Kerstin Hof heißen alle herzlich willkommen. Und endlich dürfen Rosalie, Sophia und Anna auf die Bühne. Auch von ihnen kommt ein warmes „Hallo an alle“.

Den Auftakt macht die Theatergruppe aus dem Freizeittreff Freimann, sie zeigen lustige Auszüge aus ihrem Musiktheaterstück „Der Sturm“, in dem es um einen Filmdreh mit einer berühmten Schauspielerin aus Frankreich auf einem Kreuzfahrtschiff geht. Die Mädchen schreiben ihre Theatertücke selbst.

Als nächsten folgt die DDC Crew aus dem Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl ’s Dülfer. Sie zeigen mit einer bunten Songmischung ihre coolen HipHop-Dance-Moves. Ihre Choreografien üben sie zusammen mit ihrer Tanzlehrerin ein, DDC steht übrigens für „Dülfer Dancing Club“.

Darauf folgt Sabre acapella mit ihrem selbstgeschriebenen Lied „Glaub an dich“. Etwas zittrig geht sie auf die Bühne und stellt sich mutig vors Publikum. Ihre Betreuerin lächelt sie aufmunternd an. Sie beginnt mit etwas unsicherer Stimme zu singen, doch ihre Atmung stoppt, als ihr die Tränen kommen. Kerstin eilt auf die Bühne und versucht sie zu beruhigen, indem das ganze Publikum mit ihr gemeinsam Atemübungen macht. Dennoch ist die Aufregung zu groß, um zu singen. Deshalb folgt als nächstes die erste Tanzgruppe aus dem Musischen Zentrum. Sie tanzen eine coole Choreografie gemischt aus HipHop, Modern und Jazz. Sie zeigen zwischendurch immer wieder Kunststücke, zum Beispiel einen Salto mit Unterstützung oder Solo-Einlagen.

Der ganze Raum ist jetzt gespannt auf Sabre, sie hat hinter der Bühne Mutmach-Gummibärchen und viel Zuspruch bekommen, damit sie sich wieder auf die Bühne traut. Ihr selbstgeschriebenes Lied handelt von Selbstbewusstsein und Freundschaft. Bewundernswert, wie mutig sie auf der Bühne steht und über ihre Gefühle singt. Danach kommen die Tränen der Erleichterung, und ihre Freundin kommt auf die Bühne und schließt sie fest in die Arme. Tosender Applaus und anerkennendes Pfeifen aus dem Publikum. Ein großartiger Auftritt.

Vor der Pause zeigt die zweite Gruppe des Musischen Zentrums einen zeitgenössischen Tanz mit vielen bunten Farben und Tüchern.

In der Pause gibt es Hotdogs mit verschiedenen Toppings und Soßen. Nachdem alle gut gestärkt sind, geht es weiter mit Leonie vom ABIX. Sie spielt ein schwieriges Stück auf dem Keyboard. Danach spielt Maryam aus dem Dülfer „My Heart will go on“, sie hat sich ganz kurzfristig entschieden, bei „Kids on Stage“ mitzumachen.

Während das Keyboard abgebaut wird, unterhalten die Moderatorinnen das Publikum mit Flachwitzen wie „Laufen zwei Zahnstocher durch den Wald. Kommt ein Igel vorbei, sagt: Ich wusste gar nicht, dass auch ein Bus fährt“, die einige Schmunzler hervorrufen.

„Die coole Rumfi-Gang“ zeigt ihre selbst einstudierte Choreografie. Dies ist der Auftritt, bei dem auch Moderatorin Anna mittanzt. Sie haben dafür schon länger im Mädchenzimmer des Rumfordschlössl geübt.

Die nächste Tanzeinlage ist eine Mischung aus HipHop, Modern und Jazz von Kindern aus dem Musischen Zentrum.

Dann heißt es „Bühne frei für die Open Stage“. Mira vom ABIX singt „Je ne parle pas français“ von Namika in ihrem eigenen Stil und hat den Auftritt trotz großer Aufregung wirklich einzigartig hingelegt. Der Kinderchor mit 25 Kindern aus der Färberei verzaubert alle im Raum. Der Seeschlangensong mit der kleinen Choreografie ist besonders toll.

Das Ende machen wie jedes Jahr die „KJR All Stars“, diesmal mit dem Witch Dance, der besonders Mädchen empowern soll. Alle sind herzlich eingeladen mitzumachen. Es dauert nicht lang, da stürmen die ersten Kinder auf die Bühne und tanzen mit. Die Bühne füllt sich immer mehr, es ist eigentlich gar kein Platz mehr, um die Schritte nach vorne und hinten zu setzen. Aber alle haben einen Riesenspaß und freuen sich über den gelungenen Nachmittag.

„Kids on Stage“ neigt sich dem Ende zu, die Kinder werden auf die Bühne gebeten und erhalten noch mal einen kräftigen Applaus vom Publikum.

 

Lilien Capune, Öffentlichkeitsarbeit, KJR

 

Einen Film von „Kids on Stage“ gibt es auf Vimeo: www.kjr-url.de/kos23