Aktionswochen in Kinder- und Jugendtreffs vom 2. bis 12. April

Upcycling, Müllmonster, Kleidertausch und Burger-Verkostung

„Ich will Immos, ich will Dollars, ich will haben, haben, haben“ singt Nina Chuba in ihrem Hit „Wildberry Lillet“. Was im Song gnadenlos übertrieben wirkt, spiegelt doch viel von dem wieder, wie wir leben, einkaufen und konsumieren.

Immer mehr kaufen, vielleicht auch, um mit Gleichaltrigen mitzuhalten, führt zu mehr Ressourcenverbrauch, mehr Umweltverschmutzung und auch zu mehr Ungerechtigkeit. Dass Konsum auch anders geht, will der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) mit seinen Aktionswochen „Konsum“ in vielen seiner Freizeitstätten zeigen.

Vom 2. bis zum 12. April laden die Kinder- und Jugendtreffs ein, umweltschonenderes Einkaufen kennenzulernen und weniger Müll zu produzieren. Sei es durch unverpackte oder gerettete Lebensmittel, durch Wiederverwenden, Second-Hand, Reparieren, Upcycling oder Kleidertausch. Und durch viele praktische Ideen, die Spaß machen und zugleich Geld und Müll sparen.

Zwei Wochen lang bieten KJR-Freizeitstätten in ganz München ein spannendes und vielfältiges Programm zum Thema „Konsum“, immer kostenlos und fast immer ohne Anmeldung.

Das Kinderhaus Harthof (Wegener Str. 9) lädt an diesem und kommendem Mittwochnachmittag (3. April und 12. April) zu Projektnachmittagen zum Thema Müll ein. Kinder von sechs bis zwölf Jahren entdecken hier, was alles im Abfall landet, was damit passiert und wie sie selbst für weniger Müll sorgen können. Sei es mit Mülltrennung, mit Kompostieren oder dadurch, scheinbar nutzlose Dingen nicht wegzuwerfen, sondern daraus Neues zu basteln, wie etwa Geldbörsen aus Getränkekartons. Ideen dafür bekommen die Kinder in der in der Upcycling-Werkstatt, in der sie alles selbst ausprobieren können.

  1. April von 14:00 bis 18:00 Uhr, 12. April von 15:00 bis 18:00 Uhr, 6 bis 12 Jahre, kostenlos und ohne Anmeldung

Ebenfalls am Mittwoch, 3. April lädt Das Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz (Von-der-Pfordten-Straße 59) zu einer „Mach-nicht-so-viel-Müll!“-Tour durch Laim ein. Kinder und Jugendliche lernen dabei den örtlichen Unverpackt-Laden kennen, erfahren, welche öffentlichen Bücherschränke und andere Tauschregale es gibt und welche Betriebe genießbare Lebensmittel mit „To good to go“ abgeben statt wegzuwerfen. Im Anschluss wird mit unverpackten und geretteten Lebensmitteln gemeinsam gekocht und gegessen!

  1. April von 13:00 bis 17:00 Uhr, ab der 5. Klasse, kostenlos und ohne Anmeldung

Der Kinder- und Jugendraum RIVA NORD (Ingolstädter Straße 243) gibt ein im Wortsinn leuchtendes Beispiel, wie aus Müll etwas Schönes wird. Am Donnerstag, 4. April können Kinder zwischen sieben und 13 Jahren hier aus

Marmeladegläsern mit Farbe und Transparentpapier bunte Windlichtern gestalten. Und leere Konservendosen verwandeln sich mit Farbe, Hammer und Nagel in Outdoor-Windlichter. Dabei wird das eigene Wunschmotiv in das Blech gestochen, durch das später das Kerzenlicht strahlt. Ob für sich selbst oder zum Verschenken, diese Windlichter sind in jedem Fall Unikate!

  1. April, 11 bis 17 Uhr, 7 bis 13 Jahre, kostenlos und ohne Anmeldung

Der Freizeittreff Au (Kegelhof 8) lädt von Donnerstag, 4. April bis Samstag, 6. April zu seinen Konsum-Aktionstagen ein. An allen Tagen liefert eine Nachhaltigkeits- und Konsumausstellung samt Quiz Wissenswertes rund um Kaufen, Besitzen und Wegwerfen.

Am Donnerstag, 4. April heißt es „Aus alt mach neu“. Ab 16 Uhr werden in der Kreativwerkstatt aus Wachsresten neue Kerzen gezogen und nach Lust und Laune und verziert.

Am Freitag, 5. April unternehmen die Jugendlichen ab 15 Uhr eine „Second-Hand-Tour“ durch Münchner Secondhand- oder Vintage-Geschäfte.

Und am Samstag, 6. April findet von 16:30 bis 19:30 Uhr im Freizeittreff die Kleidertauschparty statt, bei der gebrauchte Klamotten neue Besitzer*innen finden können – und umgekehrt.

  1. April bis 6. April, 13 bis 21 Jahre, Teilnahme bzw. Eintritt frei, für die „Second-Hand-Tour“ ist eine Anmeldung im Freizeittreff Au notwendig (persönlich vor Ort, über Telefon 089 / 48 43 51 oder per E-Mail )

Wiederverwenden statt wegwerfen ist das Motto auch in der Oase Neuhausen (Hanebergstr. 14). Am Freitag, 5. April und Freitag, 12. April findet jeweils von jeweils 15 bis 18 Uhr der Fundsachenflohmarkt auf dem Abenteuerspielplatz statt. Liegen gebliebene Kleidungs- und andere Fundstücke werden gegen selbst gewählte Spende abgegeben. Geeignet ist der Flohmarkt für Schulkinder ab der 1. Klasse und erwachsene Begleitpersonen.

  1. April & 12. April, jeweils 15 bis 18 Uhr, ab der 1. Klasse, kostenlos und ohne Anmeldung

Der Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl (Englischer Garten 5) nahe des Chinesischen Turms beleuchtet das Thema (Plastik)Müll vom 8. bis 11. April aus mehreren Perspektiven.

Am Montag, 8. April sammeln die sechs- bis zwölfjährigen Kinder den typischen Müll, den sie ins „Rumfi“ mitbringen, wenn sie unterwegs am Kiosk oder im Supermarkt Süßigkeiten und Knabbereien kaufen. Die Chipstüten, Schokoriegel-Folien oder Bonbon-Verpackungen werden gut sichtbar aufgehängt um zu verdeutlichen, wieviel Müll dadurch entsteht. Außerdem erfahren die Kinder im Film „Checker Tobi – Der Plastik-Check“ wie Plastik entsteht und warum es für die Natur schädlich sein kann.

Am Dienstag, 9. April basteln Kinder „Müllmonster“ aus Abfall, die den Weg zu den richtigen Abfallkörben zeigen. So wird künftig ein Papiermüll-Monster neben der Papiertonne stehen und das Plastik-Monster anzeigen, wo Kunststoffabfälle gesammelt werden.

Am Mittwoch, 10. April startet die Müll-Rallye zum Kiosk an der Surferwelle. Dabei müssen die Kinder Antworten zu Fragen rund um Müll und Umweltschutz finden und lernen das unverpackte Süßigkeiten-Angebot des Kiosks kennen, etwa mit offenen Gummibärchen oder sauren Schlangen.

Am Donnerstag, 11. April kommt das „Slowmobil“ ins Rumfordschlössl. In der rollenden Küche von Junior Slow e.V. können die Kinder eigene Smoothies mixen oder nach Herzenslust kochen, was sie vorher gemeinsam am Markt an der Münchner Freiheit eingekauft haben – natürlich unverpackt.

  1. April bis 11. April, jeweils 15:00 bis 16:30 Uhr, 6 bis 12 Jahre, ohne Anmeldung, Teilnahme frei

Das Jugendzentrum aqu@rium in Pasing (Alois-Wunder-Straße 1) bietet am Donnerstag, 11. April einen Upcycling-Näh-Nachmittag an. Alle von zehn bis 21 Jahren können hier beispielsweise Taschen aus Tetra-Packs nähen oder alte Stoffbahnen zu Pflanzsäcken für den Außenbereich umschneidern.

  1. April, 15:00 bis 19:00 Uhr, 10 bis 21 Jahre, kostenlos und ohne Anmeldung

Zur Kleidertauschparty lädt Das Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz (Von-der-Pfordten-Straße 59) am Freitag, 12. April ein. Hier können Kleidung, Schuhe und Taschen für Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer getauscht werden. Bei „Pimp your clothes“ an der Repair-Station erhalten alte Klamotten unter fachkundiger Anleitung neuen Glanz, sei es durch Umschneidern, Upyceln oder Verschönern mit Badges oder anderen Accessoires. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

  1. April, 15:00 bis 18:00 Uhr, ab der 5. Klasse, ohne Anmeldung, Eintritt frei

Speziell an Jungs zwischen acht und 15 Jahren richtet sich der Themennachmittag „Kritischer Fleischkonsum“, den der Freizeittreff Freimann (Burmesterstr. 27) am Freitag, 12. April anbietet. Im Rahmen der wöchentlichen Jungenaktion wird hier mit Spielen der eigene Fleischverbrauch beleuchtet. So können die Jungen schätzen, ob im Straßenverkehr oder bei der Viehhaltung mehr klimarelevante Gase entstehen, wieviel weniger Platz einem konventionell gehaltenen Rind im Vergleich zu den zehn Quadratmetern bei Bio-Haltung zur Verfügung steht oder wie viele Kilo Kartoffeln auf der Fläche angebaut werden können, die für die Produktion von Futter für 100 Gramm Rindfleisch benötigt wird.

Wie gut fleischlose Alternativen schmecken können, erfahren die Jungs anschließend, wenn sie vegetarische Burger selbst zubereiten und verschiedene Varianten verkosten.

  1. April, 15:00 bis 18:00 Uhr, Jungen 8 bis 15 Jahre, ohne Anmeldung, Teilnahme frei

„Wir wollen mit unseren Aktionswochen Kinder und Jugendliche für einen bewussten Konsum gewinnen“, erklärt Julia Traxel, die Nachhaltigkeitsbeauftragte des Kreisjugendring München-Stadt, das Ziel. „Oft ist es gar nicht so schwer, keinen oder zumindest weniger Müll zu verursachen“, sagt sie. „Und das, was wir wegwerfen, lässt sich sehr oft doch noch verwenden, das gilt für Lebensmittel genauso wie für scheinbar wertlose Verpackungen oder für ausrangierte Kleidung.“

Allerdings hat Traxel nicht nur die junge Generation im Blick. Daher bietet sie für die 60 Beschäftigten in der Geschäftsstelle des KJR ein „Learn at Lunch“ an. Am 9. und 11. April können ihre Kolleginnen und Kollegen in der Mittagspause mit einem Quiz, einem Kurzfilm und Infotafeln unter dem Titel „Volle Kanne Konsum?“ erfahren, was ihr Alltagskonsum – etwa bei einer Tasse Kaffee, einer Jeans oder einem Auto – mit Wasser zu tun hat.