Teamspirit im Schottenrock

Zum 15. Mal richtete der AK Jungen* des KJR die Highland Games in der Nordheide aus

Schon von Ferne hört man es auf der Nordheide dudeln. Langsam schreitet der mit Kilt bekleidete Dudelsackspieler Mike Dahlmann von den „Claymore Pipes & Drums“ über die Wiese. Aus seiner Bag-Pipe ertönt traditionelle schottische Musik. Wie jedes Jahr im Herbst war es auch an diesem 8. Oktober wieder so weit. Der Arbeitskreis Jungen* des KJR lud bereits zum 15. Mal Jungen zwischen 7 und 15 Jahren ein, sich bei den Highland Games in ungewöhnlichen Disziplinen auszuprobieren.

Teamgeist statt Einzelkampf

Die Highland Games stammen – wie es der Name verrät – aus den schottischen Highlands und haben dort eine Jahrhunderte alte Tradition. Sie entstanden in der Zeit der keltischen Könige in Schottland und wurden ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer zu finden, die dann Leibwächter und Boten des Königs wurden. Gekämpft wurde sportlich, aber erbittert. „Bei uns geht es aber ganz ohne Blutvergießen ab“, versichert Tom Droste, Leiter des RIVA NORD, schmunzelnd. Ganz im Gegenteil: Bei dem pädagogischen Angebot steht weniger der Kampf um Platz eins im Vordergrund als vielmehr die Erfahrung, sich gemeinsam in der Natur zu bewegen und spielerisch Teamgeist zu erlernen.

Das RIVA NORD als nördlichste Einrichtung des Kreisjugendrings ist bereits seit den Anfängen 2008 Austragungsort und aufgrund seiner Lage geradezu prädestiniert für die Wettkämpfe. Es liegt am Rand der Nordheide, auch bekannt als Panzerwiese, einer etwa 200 Hektar großen Heidefläche, auf der die einzelnen Wettkampfstationen aufgebaut werden. Knapp 50 Jungen aus sämtlichen Himmelsrichtungen und Einrichtungen haben sich dort – dem nasskalten Wetter trotzend – am Samstagmorgen eingefunden, hochmotiviert und bereit, die Herausforderungen anzunehmen.

Gemeinsam die Welt schultern

Auf sie warten klassische Wettkampfdisziplinen wie Steinweitwurf, Stammwerfen, Bogenschießen und Sackdreschen, die Fokus und Konzentration fördern und den Ehrgeiz der Teilnehmenden wecken. Die Disziplinen wurden ergänzt durch Stationen, die Teamgeist und Partnerarbeit stärken. So müssen die Jungs beispielsweise bei Carry the World eine große aufblasbare Weltkugel gemeinschaftlich balancieren und mit der Da-Vinci-Brücke eine Holzbrücke bauen, die ganz ohne Nägel und Schrauben auskommen muss. Die Kinder und Jugendlichen lernen so, kooperativ und gemeinschaftlich Ideen zu entwickeln und eine kniffelige Aufgabe zu lösen. Beim Naturquiz Journey to Nature mit Gebietsbetreuer Tobias Maier vom Heidehaus dürfen die Kinder und Jugendlichen ihr Wissen rund um Flora, Fauna und Tierwelt der Heidelandschaft unter Beweis stellen. An zahlreichen weiteren Stationen kann jeder der anwesenden Jungs etwas für sich entdecken. Beim gemeinsamen Essen werden zwischendurch die kalten Finger an leckerer Kürbissuppe gewärmt. Traditioneller Höhepunkt der KJR-Highland-Games ist wie jedes Jahr der Tug of War, das Tauziehen zwischen Kindern und Betreuern. Und auch in der 15. Ausgabe der Wettkämpfe gingen die Kinder wieder als Sieger am Seil hervor.

Bernhard Rutzmoser, Beauftragter für Jungen*, junge Männer* und LGBTIQ, KJR