23 mal “Offen für ALLE“

Das Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“, dem auch der KJR angehört, hat bereits zum fünften Mal LGBTI*[1] -freundliche Einrichtungen für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet.

Nach zweijähriger Corona-Pause konnte am 4. Oktober 2022 im Jugendtreff M10 City in der Maxvorstadt wieder das Siegel „Offen für ALLE“ verliehen werden. Stadtrat Christian Vorländer vergab die Urkunden an acht Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Zum ersten Mal mit dem Siegel ausgezeichnet wurden die Einrichtung CultureClouds e.V. (Saarstraße 7), die Feierwerk Funkstation (Margarete-Schütte-Lihotzky-Straße 36), das Quax – Zentrum für Freizeit und kulturelle Bildung (Helsinkistraße 100), der Kulturtreff für Kinder und Jugendliche Jump In (Kristallstr. 8a), das Kinder- und Jugendhaus Kunterbunt KUBU (Am Glockenbach 14), das SBZ am Hart (Arnauer Str. 5), der 103er Freizeittreff Obergiesing (Perlacher Straße 103) und der gastgebende Jugendtreff M10City (Maßmannstraße 10).

Das Zertifikat wird für die Dauer von vier Jahren verliehen, danach müssen sich die Einrichtungen erneut darauf bewerben. Ihre Zertifizierung erfolgreich erneuert haben das IMAL / International Munich Art Lab (Rupprechtstr. 29), die Feierwerk Südpolstation (Gustav-Heinemann-Ring 19), die Freizeitstätte Neuland (Neuherbergstr. 90), die Aubinger Tenne (Ubostraße 9) sowie der Kinder- und Jugendtreff ZeitFrei (Kurt-Eisner-Straße 28).

Somit dürfen sich nun 23 Münchner Kinder- und Jugendtreffs sowie Organisationen „Offen für ALLE“ nennen. Sie zeigen damit, dass bei ihnen die Lebenssituation und die Bedürfnisse von LGBTI* -Jugendlichen besonders berücksichtigt werden und dass die Räume, Angebote und pädagogischen Maßnahmen bewusst auch für die Gruppe der jungen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Inter-Personen offenstehen. Das Siegel „Offen für ALLE“ macht das auch nach außen und innen sichtbar.

Besonders vor dem Hintergrund aktueller LGBTI*-feindlicher Übergriffe sei es wichtig, Kindern und Jugendlichen sichere Räume zu bieten, sagte Stadtrat Vorländer. Er bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz, ihre Einrichtungen auch wirklich „Offen für alle“ zu machen.

Das Zertifikat zeichnet Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit aus, die ihr pädagogisches Personal, ihre Kommunikation sowie das gesamte Erscheinungsbild der Einrichtung auf festgelegte Standards überprüft haben.

Diese wurden von einer Arbeitsgruppe entwickelt, in der neben den Mitgliedern des Aktionsbündnisses „Wir sind die Zukunft“ (Kreisjugendring München-Stadt, Münchner Trichter, Fachforum Freizeitstätten) das Stadtjugendamt und die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen vertreten waren.

Zu den Standards gehört beispielsweise, dass mindestens ein Mitglied des pädagogischen Teams eine spezielle Fortbildung zur Lebenssituation von LGBTI*-Jugendlichen besucht hat, dass in Kooperation mit LGBTI*-Projekten und -Initiativen Veranstaltungen in der Einrichtung stattfinden, dass das gesamte Team der Einrichtung sich regelmäßig mit dem Thema LGBTI* beschäftigt oder dass das Thema bei den Jahreszielen der Einrichtung aufgegriffen wird.

„Die Auseinandersetzung der Einrichtungen mit den Standards stößt in den pädagogischen Teams einen wichtigen Prozess an. Sie reflektieren ihr Sprechen und Handeln und achten noch mehr auf eine Willkommenskultur in ihrem Haus“, so Bernhard Rutzmoser, Beauftragter für Jungen*, junge Männer* und LGBTI* beim KJR.

„Unser Ziel für die nächsten Jahre ist es, unsere Einrichtungen, ihre Räumlichkeiten, ihre Angebote und ihre pädagogischen Maßnahmen weiter zu entwickeln beziehungsweise weiter zu sensibilisieren, um so noch sicherere und offenere Räume für die junge LGBTI*-Community zu schaffen“, sagte der stellvertretende KJR-Vorsitzende Leander Gerl bei der Verleihung der Zertifikate. „Wir möchten durch unsere Arbeit und unseren Umgang untereinander und mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen, dass uns alle jungen Menschen willkommen sind und dass wir Diskriminierung weder in der Sprache noch im Tun dulden.“

 

[1] LGBTI*: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Inter