KJR Jahresempfang 2019

Eine Menge Geschenke, feuchte Augen, herzliche Worte und das Thema eigenständige Jugendpolitik – und das alles an einem einzigen Abend. Wie Bürgermeisterin Strobl treffend zusammenfasste: „ein straffes Programm“. Trotz langer Agenda war der KJR-Jahresempfang am 4. Juni im Kinder- und Jugendtreff Mooskito eine runde Sache.

Die Verabschiedung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder und der langjährigen Vorsitzenden Steffie Lux sowie die gleichzeitige Vorstellung der neugewählten Vorstandsmitglieder löste ambivalente Gefühle aus. Nach der Begrüßung durch die neue KJR-Vorsitzende Judith Greil und der Übergabe an Moderator Florian Bischof griff Bürgermeisterin Christine Strobl als Erste zum Mikrofon. Sie richtete ihre Worte direkt an Steffie Lux, die nach sechseinhalb Jahren im Vorstand den KJR verlässt. Strobl dankte Steffie für die „nicht immer ganz bequeme“ Zusammenarbeit und ihren leidenschaftlichen Einsatz als Sprachrohr für Kinder und Jugendliche in München. Ihr Dank galt außerdem dem alten sowie neuen Vorstand.

Um dem neu gewählten Vorstand musikalisch auf den Zahn zu fühlen, stand ein außergewöhnliches Quiz auf der Tagesordnung: Anhand eines kurzen Ausschnitts eines Top-10-Hits sollten die Vorstandsmitglieder erkennen, aus wessen Geburtsjahr dieser stammt. Das Spektrum reichte von Connie Francis mit „Schöner fremder Mann“ (1961) bis hin zu „Lemon Tree“ von Fool´s Garden (1996).

Nach dem Quiz wurden Andro Scholl, Christoph Saur und Anna Drozkowski, die nicht wieder zur Wahl angetreten waren, mit herzliche Worten, Blumen und einen KJR-Liegestuhl verabschiedet. Lisi Maier, Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), referierte zum Thema „Eigenständige Jugendpolitik“. Ihre Schwerpunkte setzte sie unter anderem auf den Aspekt der Zeit, den Umgang mit Jugendlichen und die Problematik des Drucks.

Es gehe darum, die Jugendphase als solche nicht als „Durchlauferhitzer“ zu werten, sondern „durch die Brille von Jugendlichen in die Zukunft zu blicken“ und Freiräume zu schaffen. Eine kurze, aber prägnante Diskussion mit Steffie Lux und Judith Greil verdeutlichte die Zustimmung aller Beteiligten und zeigte auf, dass München Jugendlichen bereits viele Möglichkeiten der Partizipation bietet – aber es noch genug zu tun gibt. Die Achterbahn der Gefühle kam nach diesem Programmpunkt nicht zum Stehen. Es war an der Zeit, sich von Steffie Lux zu verabschieden: Ganze 2.388 Tage Engagement für Kinder und Jugendliche nehmen ein Ende, auch die „nicht vergnügungssteuerpflichtigen Veranstaltungen“ gehören nun der Vergangenheit an. Judith Greil bedankte sich herzlich und beendete ihre Laudatio mit der Bemerkung, Steffie habe „die KJR-Kultur nachhaltig geprägt“.

Steffie Lux wollte an diesem Abend das erste Schlusswort haben. Nach einem kurzen Abriss ihrer Amtszeit betonte sie die Themen, welche ihr von Anfang an sehr am Herzen gelegen hatten: Hilfe für die Geflüchteten, die nach Deutschland kamen, demokratische Grundwerte, Partizipation und Umweltbewusstsein. Sie sprach sich erneut für eine aktive Einbeziehung von jungen Menschen in die Stadtpolitik aus und dankte gleichzeitig für die bisherigen Möglichkeiten und Bemühungen. Mit dem Appell „Bleibt so vielfältig!“ und einem herzlichen Dank an alle Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden, ihren Herkunftsverband BDKJ und eine Handvoll Einzelpersonen beendete sie ihre KJR-Laufbahn.

Dann ging es erstmal in den Garten und ans Buffet. Nach einer kleinen Pause ergriff Geschäftsführer Franz Schnitzlbaumer das Wort, um sich persönlich bei Steffie Lux für die „anregende und gewinnbringende gemeinsame Zeit“ zu bedanken und ihr ein Geschenk aus der Geschäftsstelle zu überreichen. Auch ihr Heimatsverband wollte sich die Chance des persönlichen Abschieds nicht nehmen lassen – wobei es sich in diesem Fall keinesfalls um ein Ende der Ära Lux handelt: Steffie Lux wird dem BDKJ künftig wieder in Vollzeit zur Verfügung stehen. Der Jahresempfang endete mit gemütlichem Beisammensein bei Kerzenschein, gekühlten Getränken und angeregten Gesprächen im Garten des Kinder- und Jugendtreffs Mooskito.

Anna Demmler, Öffentlichkeitsarbeit