#jugendhilftmoria

Bis zu 13.000 Menschen haben in der Nacht vom 8. auf den 9. September durch einen großen Brand im Geflüchteten-Lager Moria (Lesbos) zum wiederholten Mal alles verloren, was sie hatten.

Die Lebensbedingungen in Europas größtem Lager für geflüchtete Menschen waren von Anfang an menschenunwürdig. Seit langem ist das Lager, das für ca. 2000 Menschen geplant war, massiv überfüllt. Teilweise lebten dort bis zu 20.000 Menschen unter katastrophalen gesundheitlichen Bedingungen. Jetzt ist Moria abgebrannt. Die Menschen dort stehen wieder mal vor dem Nichts.

Deswegen startete die Flüchtlingshilfe Erding nur wenige Tage nach dieser Nachricht Hilfstransporte, um Sachspenden nach Moria zu bringen. Der Kreisjugendring Ebersberg hat eine Initiative ins Leben gerufen, um Spenden zu sammeln: „Jugend hilft Moria“. Der KJR München-Stadt unterstützte diese Aktion und bot an, an mehreren Tagen im Haus der Jugendarbeit im Büro von „Die Aktion! – Jugendbeteiligung München“ Sachspenden zu sammeln und zum Hilfstransport der Flüchtlingshilfe Erding zu bringen.

Es ist wichtig, in dieser akuten Notsituation Spenden zu sammeln und somit Solidarität zu zeigen – aber das reicht nicht, um die Situation nachhaltig zu verändern. Moria ist bei weitem nicht das einzige Lager für geflüchtete Menschen unter solchen Bedingungen. UNHCR schätzt, dass 2019 fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht waren, der größte Teil von ihnen innerhalb ihres eigenen Herkunftslandes. Davon sind allein 123.663 Menschen über die Mittelmeerroute nach Europa gekommen (wobei 2019 ca. 1300 Menschen die Flucht über diese Route nicht überlebt haben). Wir brauchen deshalb vor allem nachhaltige politische Lösungen, sowohl auf globaler Ebene, auf EU-Ebene, in Deutschland, als auch auf kommunaler Ebene. Dies forderte der KJR München-Stadt schon 2015 in einem Positionspapier. #refugeeswelcome Spenden können weiterhin direkt bei der Flüchtlingshilfe Erding abgegeben werden, zudem braucht es dringend helfende Hände vor Ort: www.fluechtlingshilfe-erding.org

Ronia Sengfelder, Die Aktion!, KJR