Bildungszugänge junger Geflüchteter in München

Um den aktuellen Handlungsbedarf im Bereich der „Bildungszugänge junger Geflüchteter in München“ genau zu ermitteln, haben die Fachstellen „Interkult“ und „Migrationsgesellschaft – Schwerpunkt Junge Geflüchtete“ im KJR am 23. Juli zu einem Fachgespräch eingeladen.

Ziel des Gesprächs war es, alle wichtigen Akteurinnen und Akteure aus diesem Arbeitsfeld zusammenzubringen und darüber zu diskutieren, welche Erfahrungen im Bereich der Bildungszugänge für Geflüchtete bestehen, auf welche Arten junge Geflüchtete Zugang zum Arbeitsmarkt (insbesondere Ausbildungsmarkt) finden und welche jungen Menschen den Schritt in den Arbeitsmarkt nicht schaffen. Aus Sicht des KJR stand dabei insbesondere das Interesse im Mittelpunkt, ob sich aus dieser Situation heraus ein jugendpolitischer Auftrag ergibt. An diesem Fachgespräch nahmen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen teil:

Maria Prem (Kommunale Koordinierung Bildung und Beschäftigung für Geflüchtete unter 25 Jahren), Dr. Viola Hörbst (Netzwerkkoordinatorin des Projekts FiBA 2 – Flüchtlinge in Beruf und Ausbildung), Franziska Messerschmidt (Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement im Referat für Bildung und Sport), Kathrin Schmidt (Geschäftsbereich Berufliche Schulen im Referat für Bildung und Sport), Stefan Kraus (Berufsberater U25 in der Agentur für Arbeit München), Manuela Philipp und Serkan Engin (Ausbildungsberatung, Handwerkskammer für München und Oberbayern), Mareike Ziegler (Teamleitung Integration, Bereich Berufsbildung, Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern), Ines Rehm (Schulsozialarbeit/Übergang Schule-Beruf, SchlaU-Schule), Rebecca Kilian- Mason (Geschäftsführerin des Münchner Flüchtlingsrats), Janina Endesfelder (Projektmitarbeiterin, Ankommen im Beruf, IN VIA München e.V.), Karl Hochheim (Leitung, JAPs Jugend – Arbeit – Perspektiven im KJR). Im Laufe des Fachgesprächs wurden folgende Themenbereiche und Handlungsbedarfe identifiziert:

  •  Ausbildung: Unterstützung bei der Ausbildungsstabilisierung fehlt
  • Freizeit: Fehlen von Freizeitangebote für geflüchtete Auszubildende
  • Wohnen: Prekäre Wohnsituation für Azubis
  • Sprache: Sprachniveau vieler Azubis mit Fluchthintergrund nicht gut genug, um Prüfung am Ende der Ausbildung zu bestehen
  • Mentor/innen-Modell: Mentor/innen als Sprachpartner/innen und Unterstützung für Geflüchtete in Ausbildung benötigt

Fazit: Die Angebote und Maßnahmen für junge Geflüchtete gilt es bedarfsgerecht und individuell auszurichten. Sie müssen als Bestandteil der Regelförderung in der Struktur des gesamten Übergangsbereichs von Schule in Ausbildung und Beruf eingebettet sein. Für die jungen Menschen selbst geht es um sehr viel, vor allem aber um die Chancen schulischer, beruflicher und gesellschaftlicher Teilhabe. Denn nur über Bildung und Beruf werden jungen Geflüchteten neue Perspektiven ermöglicht.

Cumali Naz, Beauftragter für interkulturelle Arbeit, KJR